Buch-Cover

Der Be­glei­ter Le­ser

Der Be­glei­ter: ein Buch, das die See­le er­freut

Der Re­por­ter Finn Hen­der­son kommt, durch ei­ne nicht all­täg­li­che Ret­tung ei­nes Man­nes, der in ei­nem Na­tio­nal­park ver­schol­len war, in ei­ne klei­ne Stadt. Er lernt die ver­schie­den­sten Men­schen und ih­re Schick­sa­le ken­nen. Die Pro­ble­me sind un­ter­schied­lich, manch­mal sehr schwie­rig, so wie die Men­schen, die sie le­ben müs­sen, aber auch lös­bar.

Ei­nes ver­bin­det aber al­le, je­mand der auf ganz ein­fach Art hilft, nach­denk­lich macht und ei­ni­ges än­dert: ein Hund!

Das Buch ist schwung­voll ge­schrie­ben, gut re­cher­chiert und die Spann­­ung hält bis zum Schluss an. Jedes Ka­pi­tel ist ei­ne Ge­schich­te für sich und ver­lei­tet zum Wei­ter­le­sen. Ei­ne sehr gut ge­lun­gene Lek­türe!

Ein in­di­ani­scher Le­bens­ret­ter – Der Be­glei­ter. Ei­ne Welt hin­ter dem All­tag. von Bern­hard Hoff­mann

Ein Jour­nal­ist soll ei­ne Ge­schich­te schrei­ben, die je­doch so­fort platzt: Der in ei­nem Na­tio­nal­park ver­scholl­ene Nacht­klub­kö­nig von Port­land taucht von selbst wie­der auf. Ein Hund ha­be ihm den Weg aus der Wild­nis ge­wie­sen, als er oh­ne Nah­rung und oh­ne Aus­rü­stung um­her­irr­te, er­zählt er. Bald er­fährt der Jour­na­list, dass die­ser Hund schon mehr­er­en Men­schen be­ge­gnet ist und sie ei­ne Zeit­lang be­glei­tet hat – im­mer ei­ne Wen­dung zum Gu­ten in de­ren Le­ben her­bei­füh­rend. Jetzt hat er sei­ne Ge­schich­te – die Be­geg­nun­gen ei­ni­ger Be­woh­ner des Städt­chens mit die­sem Hund, ei­ner in­di­an­ischen Heils­in­kar­na­tion.

Mit sei­nem 237 Sei­ten star­ken Erst­lings­ro­man ge­lingt Hoff­mann ei­ne be­hut­sam schö­ne, kitsch­freie Tier­ge­schich­te, die den­noch in die­ser Gatt­ung nichts ver­loren hat, steht doch nicht das Tier und seine Em­pfin­dun­gen im Mit­tel­punkt son­dern sei­ne ka­ta­lys­a­to­ri­sche Kraft. In­ter­view um In­ter­view er­fährt der Le­ser mehr über den ge­heim­nis­vol­len Hund, der auf­taucht, weil je­mand Hil­fe braucht und wie­der ver­schwin­det, wenn sei­ne Mis­sion er­füllt ist. Das Tier ist aber nicht et­wa mit Ma­gie aus­ge­­statt­et son­dern ver­hält sich in­tu­i­tiv em­pa­thisch. Der Jour­nal­ist, der die Be­suche des Hun­des bei ei­nem hal­ben Dut­zend Men­schen re­cher­chiert, er­kennt bald, dass zwi­schen dem Hund und ei­nem sa­kra­len Ort der in­di­gen­en Ur­ein­wohn­er in ei­nem na­hen Wald ein Zu­sam­men­hang be­steht. So wird der Hund zum Sym­bol des In­tak­ten, Rei­nen, zu­tiefst Hu­manen in ei­ner von Krank­heit, Gier und Hass er­schüt­ter­ten Welt.

Sind Erst­lings­ro­mane oft mit dem Man­gel be­haf­tet, zu viel er­zähl­en zu wol­len, bleibt Hoff­mann maß­voll und über­lässt dem Jour­nal­is­ten und den In­ter­view­ten die Er­zäh­lung. Da­durch ent­steht ei­ne Dy­na­mik, die dank der sprach­li­chen Si­cher­heit des Au­tors zur per­fek­ten Büh­ne für die auß­er­ge­wöhn­li­che Hand­lung wird. Am En­de ist der Le­ser be­rei­chert – um ei­ne gu­te Ge­schich­te und um gu­te Ge­dan­ken, die sich im Dia­log mit dem Text ent­spin­nen.

Le­sens­wert!

Es liegt weit zu­rück, dass mich ei­ne Lek­tü­re gleich­zei­tig ge­fes­selt und be­rührt hat. Da ich ei­ne Lang­sam-Le­ser­in bin, achte ich nicht nur auf In­halt, son­dern auch auf Ne­ben­säch­lich­es und Klei­nig­kei­ten. In die­sem Buch passt al­les.

Ich bin dem Schrei­ber des Bu­ches Der Be­glei­ter sehr dank­bar für den Le­se­ge­nuss, den mir die­ses Buch be­rei­tet hat.

Ein schö­nes und mut­ma­chen­des Buch

Ei­ne ver­schla­fene ame­ri­ka­ni­sche Klein­stadt wird Schau­platz ei­ner be­we­gen­den Ge­schich­te, in der ein außer­ge­wöhn­li­cher Vier­bei­ner die Haupt­fi­gur ist. Ei­ner Ge­schich­te von Men­schen, de­nen das Le­ben schwe­re Schick­sa­le auf­er­legt – und die in dunk­len Mo­men­ten von un­er­war­te­ter Sei­te er­fah­ren, dass sie nicht al­lein­ge­las­sen sind.

End­lich mal wie­der ein Buch, des­sen Span­nung nicht auf Mord und Tot­schlag ba­siert, son­dern in dem SCHÖ­NE Din­ge pas­sie­ren dür­fen. Ein Buch, das glück­lich macht und Mut spen­det. Und ein Must-Read für alle Hunde-Lieb­ha­ber, die wis­sen, dass sie mit ih­rem Vier­bei­ner ei­nen ganz be­son­der­en Freund an ih­rer Sei­te ha­ben.

Von Mensch und Hund – von Hund und Mensch

Mit­ter­nacht. Noch schnell ein Blick ins neue Buch. Ei­gent­lich le­se ich ja kei­ne Ro­ma­ne mehr zum Zeit­ver­treib. Zeit ist mir viel zu kost­bar, um sie zu ver­trei­ben. Aber die­ses Buch kam durch be­son­de­re Um­stän­de zu mir. Da­mit ist es ei­ne Aus­nah­me und er­hält ei­ne Chance.

Aus der Chan­ce wur­den drei stun­den­lan­ge Nacht­ses­sions, in de­nen ich das Buch nicht mehr aus der Hand le­gen kon­nte. Bern­hard Hoff­manns Der Begleiter ist kein ge­wöhn­li­ches Buch. Auch wenn es auf den ers­ten Blick so scheint. Es ist die Ge­schich­te ei­nes ame­ri­ka­ni­schen Jour­na­lis­ten, der in ei­ne Klein­stadt fährt und durch Zu­fall ei­ner selt­sa­men Story auf die Spur kommt. Ge­nau­er ist er ei­nem Hund auf der Spur, ei­nem Bodd­hi­satt­va Hund, der die Ge­schi­cke meh­re­rer Men­schen der Klein­stadt auf un­ge­wöhn­li­che Wei­se zum Bes­ser­en wen­det.

Finn Hen­der­son, so heisst der Jour­na­list, macht sich so sei­ne Ge­dan­ken. In­dem du ihm bei sei­nen In­ter­views mit den un­ter­schied­lichs­ten Men­schen der Klein­stadt Schritt für Schritt folgst, macht sich zu­neh­mend in dir das glei­che Ge­fühl breit wie in ihm. Da steckt ir­gend­was be­son­de­res hin­ter die­sen Hun­de-Ge­schich­ten, et­was, das du nicht zu fas­sen kriegst. Was ist das bloss?

Span­nend wie ein Kri­mi un­ter­schei­det es sich von ei­nem her­kömm­li­chen Thril­ler da­durch, dass die Span­nung stets freud­voll und ein­la­dend ist. Am En­de legst du das Buch aus der Hand mit ei­nem hei­te­ren er­bau­li­chen Ge­fühl. Du hast viel er­fah­ren über Men­schen, über Hun­de und über Hun­de-und-Men­schen. Am En­de siehst du dir das Co­ver an und du ver­stehst. Am En­de siehst du dir den Buch-Trai­ler an, und du ver­stehst. Und du wür­dest am lieb­sten näch­te­lang so wei­ter le­sen. Kei­ne Spur von Zeit­ver­treib, rei­ner Ge­nuss. Ich den­ke, das Buch könn­te Kult wer­den. Nicht nur für Hun­de­freun­dIn­nen.